11 Februar 2018

[Rezension] Emily Bähr - Ewig und du


Verlag: Impress (Carlsen)
Seiten: 347

Taschenbuch: -
E-Book: 3,99 €


**L(i)eben bedeutet du und ich**
Nach einem Unfall und sechsmonatigem Koma ist die 18-jährige Lefke an den Rollstuhl gefesselt. Ihre Zeit als Schulprinzessin ist damit vorbei und auch ihre Karriere als Model muss sie an den Nagel hängen. Für Lefke ist das ein Weltuntergang. Sie kann sich nicht vorstellen, jemals wieder glücklich zu werden, und fasst den folgenschweren Entschluss, ihrem Leben ein Ende zu bereiten. Doch dann taucht ausgerechnet ihr unfassbar attraktiver Nachbar Louis auf. Er stellt lauter ungemütliche Fragen und hat irrsinnige Ausflugspläne. Jeden Tag aufs Neue. Bis die Welt langsam nicht mehr ganz so schwarz aussieht…  
Das Buch wollte ich allein wegen dem Cover schon unbedingt lesen. Mir gefallen die Gestaltung sowie diese wunderschönen Farben richtig gut. Das, was man auf dem Cover sieht, passt auf jeden Fall zum Inhalt.

An den Schreibstil von Emily Bähr musste ich mich erst einmal gewöhnen. Er ist sehr jugendlich modern, so dass es auch einige Begriffe gab, die mir so bisher nicht bekannt waren. Dies brachte mich manchmal doch dazu, einen Satz zu wiederholen, um ihn zu verstehen. Auch ist ihr Schreibstil sehr bilgewaltig, denn immer wieder haben sich automatisch Bilder in meinem Kopf gebildet.

Emily Bähr hat hier eine ganz besondere Protagonistin geformt, die sehr speziell ist. Wir begleiten hier die 18 Jahre alte Lefke, die mir von Anfang an sehr unsympathisch war. Hierzu muss man vielleicht vorweg erwähnen, dass Emily Bähr dies so gewollt hat. Sie wollte hier auch mal einer unsympathischen Personen eine Geschichte zaubern. Diest ist ihr auf jeden Fall gelungen. Lefke ist nämlich oberflächlich, immer negativ eingestellt, egoistisch und sehr unfreundlich. Dies hat mir zu Beginn das Lesen ziemlich erschwert. Je mehr Lefke sich allerdings entwickelt hat, umso mehr mochte ich sie und am Schluss war sie mir sogar mit ihrer sarkastischen Art super sympathisch.

Emily Bähr hat hier eine Handlung geschaffen, die einige schwierige Themen wie Autismus, Demenz und Suizid aufnimmt. Damit hat sie manches Mal die Leichtigkeit genommen. Immer wieder gab es Szenen, die mich haben den Kopf schütteln lassen. Meist lag es an den Gedanken oder der Aussage von Lefke. Es gab allerdings auch einen Moment, in dem mir vor Lachen sogar die Tränen gekommen sind. Ich muss sagen, dass mir trotz Startschwierigkeiten das Buch letztendlich sehr gut gefallen hat. Viele verschiedene Emotionen werden hervorgerufen, auch wenn der Spannungsbogen nicht sehr hochgehalten wird und die Geschichte mehr so vor sich hin plätschert. Ich habe die Entwicklung der Charaktere klar im Vordergrund gesehen.

Dieses Buch ist auf jeden Fall nichts für Jedermann. Man sollte mit Sarkasmus und schwarzem Humor umgehen können und nicht alles zu ernst nehmen.
Bei "Ewig und du" von Emily Bähr handelt es sich um eine Geschichte, die nicht für Jedermann geschaffen ist. Es bietet viel Sarkasmus, schwarzen Humor und eine vor sich hin plätschernde Handlung. Der Fokus wird stark auf die charakterliche Entwicklung gelenkt.


4/5 Punkte
(Sehr gut)

Vielen Dank an den Verlag Carlsen (Impress) und Netgalley zur Bereitstellung eines Rezensionsexemplares.

2 Kommentare:

  1. Hey Charleen,
    Danke für diese interessante Rezension. Ich kenne das Buch nicht, stelle mir aber die Mischung zwischen diesen doch ernsten Themen, Autismus, Demenz und gar Suizid, gepaart mit Schwarzem Humor doch eher schwierig vor. Die Grenze des guten Geschmacks da nicht zu überschreiten ist recht schwierig. So, wie ich deine Rezension lese, hat die Autorin diese Gradwanderung aber geschafft.
    Hab einen schönen Abend
    LG
    Yvonne

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    1. Hey Yvonne,
      ich sehe das auf jeden Fall so. Manch anderer vielleicht nicht... Ist eben auch die Frage, wie tolerant man bei solch Themen ist.
      Liebe Grüße

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